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Vom Zuhörer zum Mitmacher: Interaktiv Präsentieren

Präsentationen haben in der Schule einen festen Platz im Unterricht – mit dem fortschreitenden Einzug digitaler Präsentationstechnik in die Klassenzimmer bekommen sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler immer häufiger die Möglichkeit, vorbereitete Inhalte digital zu präsentieren. Auch gut vorbereitete Inhalte leiden schnell an der Tatsache, dass die Kommunikation naturgemäß eher einseitig verläuft – eine Person oder eine kleine Gruppe präsentiert ihr Wissen, eine größere Gruppe ist zum Zuhören verdammt. Interaktivität findet nur sporadisch statt, obwohl sie gerade im modernen, zeitgemäßen Unterricht von großer Bedeutung ist.

Um digitale Präsentationen interaktiver zu machen, bietet sich das Onlinetool Zeetings an. Es ermöglicht das Anlegen von browserbasierten Präsentationen, die mit interaktiven Elementen wie Umfragen und Abstimmungen angereichert werden können. Die Präsentation kann auf bis zu 500 Endgeräten synchron wiedergegeben werden. Das Ausgabegerät fungiert bei interaktiven Elementen automatisch auch als Rückmeldetool. So ist ein formatives Feedback schon während der Präsentation möglich.

Wie funktioniert’s?

Um dieses Präsentationstool nutzen zu können, ist zunächst eine Registrierung notwendig. Über die eingegebene E-Mail-Adresse wird die Anmeldung verifiziert. Die Nutzung im Bildungsbereich ist kostenlos, muss allerdings beantragt werden. Der User legt sich eine eigene Adresse an, unter der alle Präsentationen abgerufen werden können. Es empfiehlt sich, einen prägnanten, leicht zu merkenden Namen zu wählen. Das Anlegen von Präsentationen ist sehr einfach und intuitiv, eine längere Einarbeitungszeit ist nicht erforderlich. Neben einzelnen Bild- und Textelementen können auch Google Slides oder YouTube-Videos problemlos eingebunden werden. Hochgeladene PowerPoint-Präsentationen oder PDF-Dateien werden automatisch als einzelne Seiten bereitgestellt. Jede angelegte Seite kann im Nachhinein kopiert, verschoben oder wieder gelöscht werden.
Über den Reiter „Settings“ lässt sich einstellen, wie der Zugriff auf die Präsentation gesteuert wird und welche Interaktionen zugelassen werden. Wird die Präsentation im Browser gestartet, können Schülerinnen und Schüler sie über einen Präsentationslink auf ihrem eigenen Gerät ablaufen lassen. Die Steuerung und die Beendigung erfolgen zentral, sodass alle Teilnehmenden stets die gleichen Inhalte auf ihrem Bildschirm angezeigt bekommen.
Wenn es gewünscht ist, kann man auch einen Link teilen, der es den Lernenden ermöglicht, die Präsentation im eigenen Tempo zu bearbeiten – beispielsweise als Hausaufgabe oder zur Vorbereitung einer Unterrichtsstunde. Auch hierbei können die interaktiven Elemente genutzt werden. Hinter dem Reiter „Analytics“ verbirgt sich ein Tool, das eine differenzierte Auswertung der Rückmeldungen ermöglicht.

Was bringt’s?

Zunächst einmal kann eine Präsentation im Klassenzimmer auf (nahezu) beliebig vielen Endgeräten gleichzeitig projiziert werden. Da die Präsentation zentral gesteuert wird, ist sichergestellt, dass alle Zuhörerinnen und Zuhörer die gleichen Informationen auf dem Bildschirm haben. Selbst in großen Räumen stellt die (limitierte) Größe der Projektionsfläche keine Beschränkung mehr da. Der Mehrwert gegenüber einer klassischen Präsentation ist die unkomplizierte Einbindung interaktiver Elemente in die Präsentation. Bei einer Umfrage wird das Endgerät automatisch zum Rückmeldegerät. Ergebnisse werden in Echtzeit in die Präsentation aufgenommen. Auch Fragen und Antworten aus dem Publikum zum laufenden Vortrag können direkt aufgegriffen werden. Ebenso können die Rückmeldefunktionen genutzt werden, um dem Präsentierenden ein Feedback zu seinem Vortrag zu geben. Da alle Rückmeldungen gespeichert werden, können sie bei Bedarf auch noch im Nachhinein genauer ausgewertet werden. Im Sinne eines Flipped Classrooms eignet sich das Tool hervorragend, um der Lerngruppe Unterrichtsinhalte aufzubereiten, die im Vorfeld des Unterrichts bearbeitet werden sollen. Über die eingebauten Rückmeldefunktionen kann die Lehrkraft Kommentare einfordern, Umfragen und Abstimmungen starten, auf die sie dann in Echtzeit auch Zugriff hat. Dies entlastet Lernende und Lehrende gleichermaßen.

 


 

Thomas Rudel ist Lehrer an einem Tübinger Gymnasium und Leiter des dortigen Kreismedienzentrums.
Er ist Autor verschiedener Unterrichtswerke und engagiert sich sowohl im Landesarbeitskreis Medien Baden-Württemberg als auch im Bundesarbeitskreis der Leiterinnen und Leiter kommunaler Medienzentren

 

Weitere Informationen: Zeetings (www.zeetings.com) ist ein browserbasiertes Präsentationstool,
das auf jedem Endgerät mit Internetverbindung abgespielt werden kann. Nutzer müssen sich zunächst registrieren, die Nutzung im Bildungsbereich ist kostenlos, muss aber beantragt werden. Die Anzahl der Präsentationen ist nicht limitiert, pro Session können 500 Personen an einer Präsentation teilnehmen. Die Software gibt es nur in einer englischen Sprachversion. Wie bei jedem Internetangebot müssen die Vorgaben des Datenschutzes und Urheberrechts genau beachtet werden. Anbieter des Tools ist die Firma Canva Pty Ltd. mit Sitz in Surry Hills, Australien

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