Fünf Gründe, warum die nächste MINT-Klassenfahrt unbedingt nach Mecklenburg-Vorpommern gehen sollte

MINT-Klassenfahrten nach Mecklenburg-Vorpommern machen Spaß. Ob spannendes Forschen oder intensives Naturerleben, ob Action im Team oder Sightseeing in Städten – im abwechslungsreichen Norden Deutschlands finden Schulklassen alles, was das Erlebnis Klassenfahrt für Schülerinnen und Schüler, aber auch für die Lehrkräfte zu einer wunderbaren und nachhaltig positiven Erfahrung macht.Continue reading

Genderkompetenz ist zentral für MINT-Lehrkräfte

„Komm, mach MINT.“ – der Nationale Pakt für Frauen in MINT-Berufen führt die Kompetenz von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Sozialpartnern und Medien zusammen, um das Bild der MINT-Berufe in der Gesellschaft zu verändern. Er wurde 2008 auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit dem Ziel gestartet, junge Frauen für naturwissenschaftliche und technische Studiengänge zu begeistern sowie Hochschulabsolventinnen für Berufskarrieren in Wirtschaft und Wissenschaft zu gewinnen.

Ulrike Struwe, promovierte Diplom-Soziologin, ist Leiterin der Geschäftsstelle des Nationalen Pakts für Frauen in MINT-Berufen „Komm, mach MINT.“ und Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.

Dr. Ulrike Struwe im Gespräch

Der Nationale Pakt für Frauen in MINT-Berufen „Komm, mach MINT.“ wurde 2008 gestartet. Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation 2017. Hat sich schon etwas geändert in Schulen, Universitäten und Unternehmen?

Wir sehen über die Jahre einen zunehmenden Anteil von Frauen in MINT-Studiengängen und Berufen. So ist der Anteil der Frauen an den Studienanfängerinnen im ersten Fachsemester in Informatik und Elektrotechnik über die Jahre deutlich gestiegen. Dies sind gute Ansätze. Allerdings gibt es noch viel zu tun. Für Mädchen gilt es vor allem, ihr Fähigkeitsselbstkonzept zu stärken, denn nach wie vor schätzen sie ihre eigenen Fähigkeiten in naturwissenschaftlich-technischen-Fächern auch bei gleichen Leistungen geringer ein als die Jungen.

Wie sehen Ihre Ziele aus? Wo besteht der größte Handlungsbedarf?

Nach wie vor entscheiden sich deutlich weniger Frauen für ein MINT-Studium oder einen MINT-Beruf, obwohl sie die Fähigkeiten dafür haben. Zwar ist der Anteil von Frauen in einigen naturwissenschaftlichen Studienfächern (Biologie, Chemie, Mathematik) teilweise sehr hoch. In Physik, in Informatik und vor allem in den technischen Fächern sind Frauen jedoch deutlich unterrepräsentiert. Diese Bereiche gilt es bei der Studienwahlentscheidung junger Frauen deutlich stärker ins Bewusstsein zu bringen. Hierzu ist das Image der Berufe zu verbessern. Da das Berufswahlmotiv junger Frauen auch wesentlich vom Faktor geprägt ist, zu helfen, oder gesellschaftlich Nutzen zu bringen, muss es gelingen zu zeigen, dass MINT-Berufe Instrumente zur Verbesserung gesellschaftlicher Fragen wie Klimaschutz, Mobilität, etc. entwickeln.

Schulen spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Ist das Thema der Mädchen- und Frauenförderung für MINT-Themen dort wirklich schon angekommen?

Die Schule ist ein zentraler Ort zur Vermittlung von naturwissenschaftlich-technischen Interessen. Neben ihrer Funktion als Wissensvermittlerin ist sie aber auch ein Interaktionsraum. Die Interaktionen zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern wirken sich auf die Ausbildung von Interessen und die Entwicklung von Selbstbewusstsein aus. Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass Mädchen trotz gleicher Leistungen in den naturwissenschaftlich-technischen Fächern ein geringeres Selbstvertrauen in ihre Leistungen haben. Dieses Selbstvertrauen ist aber wesentlich, um sich weiter in einem Fach zu engagieren und es später als berufliche Option wahrzunehmen. Hinzu kommt die Einschätzung der Umwelt – und hier spielen neben Eltern, Medien und Peergroup auch die Lehrkräfte eine wesentliche Rolle. Studien belegen, dass z. B. Lehrkräfte – unabhängig von ihrem Geschlecht – Jungen in naturwissenschaftlichen Fächern für begabter als Mädchen halten. Am Ende der Schulzeit treten junge Frauen so mit deutlich geringerem Selbstvertrauen in die Phase der Berufsorientierung ein als junge Männer. Es dürfte ihnen schwerfallen, sich auf Berufe mit einem MINT-Schwerpunkt einzulassen, von dem sie glauben, dafür weniger geeignet zu sein.

Haben Mädchen die gleichen Chancen in den MINT-Fächern als Jungen? Und nochmals nachgefragt, welche Rolle spielen hierbei die Lehrkräfte?

Aus meiner Sicht verdeutlichen Studienergebnisse sehr schön folgenden Aspekt. Ich beziehe mich hier auf eine Studie zum Fach Physik, einem Fach, das von ca. der Hälfte der Jungen und Mädchen als „Jungenfach“ bezeichnet wird. Mädchen zeigen sich an diesem Fach unter anderem weniger interessiert, weil es der eigenen Geschlechtsidentität entgegensteht. Eine Entscheidung gegen Physik stärkt somit ihre eigene Identität, eine Entscheidung für Physik schwächt sie. Dieser Situation sind Jungen nicht ausgesetzt. Die Chancen von Mädchen und Jungen in Bezug auf naturwissenschaftlich-technische Fächer haben somit etwas mit ihrem Geschlecht zu tun. Hier gilt es anzusetzen und deutlich darauf hinzuwirken, dass die Wahl von MINT-Fächern für Mädchen wie Jungen interessant, spannend und vor allem selbstverständlich sein sollte.

Von hoher Bedeutung für die Ausbildung von MINT-Interessen sind aber auch die Einstellungen und Erwartungen der Lehrkräfte gegenüber MINT und Mädchen in MINT, denn sie können verhaltenswirksam werden. Unterschiedliche Studien zeigen, dass Lehrkräfte Schulfächer in typische Mädchen- und typische Jungenfächer einteilen. Mathematik und Physik wird als geeignet für Jungen, Sprachen sowie – in geringerem Maße – Biologie als geeignet für Mädchen angesehen. Diese Einteilung führt dazu, dass sich die geringen Erwartungen an die Leistungsfähigkeit der Mädchen in Bezug auf MINT negativ auf ihr Selbstkonzept auswirkt.

Welche Möglichkeiten zur Förderung haben Schulen? Wo finden Lehrerinnen und Lehrer Unterstützung? Was empfehlen Sie?

Vor allem zunächst einmal einen stärkeren Fokus auf naturwissenschaftlich-technischen Unterricht zu legen. Und genau hier muss dann verstärkt die nachhaltige Einbindung von Mädchen und jungen Frauen gelingen. Um dies zu erreichen, sind aus meiner Sicht Genderschulungen erforderlich. Die Vermittlung von Genderkompetenz für angehende MINT-Lehrkräfte wird bis dato leider nur vereinzelt in die Lehramtsausbildung einbezogen. Eine Integration von Lehrveranstaltungen zum Thema Genderkompetenz in die Lehramtsausbildung müsste darauf abzielen, Studierende für Mechanismen und Auswirkungen geschlechterstereotyper Zuschreibungen zu sensibilisieren, theoretische und didaktisch-methodische Ansätze für eine gendersensible Gestaltung des MINT-Unterrichts zu vermitteln und zur Professionalisierung von Lehrkräften beizutragen. Es sollten Fähigkeiten geschult werden, die das eigene berufliche Handeln, Interagieren und Kommunizieren in Bezug auf unbeabsichtigte geschlechtlich-stereotypisierende Effekte hinterfragen, verändern und damit die Lehrenden befähigen, sich selbst als Lehrkraft zu reflektieren. Sehr zu empfehlen ist die Handreichung „Gendersensible Berufsorientierung – Informationen und Anregungen“, in der praktische Unterrichtseinheiten vorgestellt werden und auch darauf eingegangen wird, wie Lehrkräfte sich Genderkompetenz aneignen können. Um Lehrkräfte zudem dabei zu unterstützen, die Berufsorientierung in der Schule gendersensibel zu gestalten, hat „Komm, mach MINT.“ vier Broschüren zu allen vier MINT-Bereichen herausgebracht, in denen Studentinnen, Auszubildende und bereits berufstätige Frauen von ihrem spannenden Arbeitsalltag berichten. Zusätzlich werden Handreichungen für Lehrkräfte entwickelt, in denen Unterrichtseinheiten zur Berufsorientierung von Mädchen und Jungen für MINT aufbereitet sind. Eine Handreichung für Informatik steht unter www.komm-mach-mint.de als pdf zur Verfügung. Eine weitere für Technik ist in Vorbereitung. Für Mathematik und Naturwissenschaften werden weitere entwickelt.

Motivieren, Stärken, Lust machen auf Naturwissenschaften, das gelingt u. a. sehr gut, wenn Vorbilder eingebunden werden. Das Projekt „MINTalente“ ermöglicht den Kontakt mit berufstätigen Naturwissenschaftlerinnen. Welche Erfahrungen melden Schülerinnen und Schüler bzw. die Schulen zurück?

Vorbilder sind enorm wichtig für den beruflichen Entscheidungsprozess. Sie können ganz konkret Auskunft über berufliche Inhalte geben und über Karrieremöglichkeiten informieren. Wichtig ist hier, dass die Vorbilder nah an der Zielgruppe sind, d. h. für Schülerinnen sind Vorbilder ideal, die sich in einer Ausbildung befinden oder ein Studium begonnen haben, für Auszubildende und Studentinnen sind jeweils wieder Vorbilder auf der nächsten Ebene wichtig, also die Berufseinsteigerinnen usw. Es muss noch eine möglichst große Nähe zum eigenen Lebensabschnitt gegeben sein. Studien, aber auch eigene Gespräche mit jungen Frauen am Anfang ihrer beruflichen Karriere weisen immer wieder auf die hohe Bedeutung von Informationen aus der Praxis und auf Augenhöhe hin.

Was sind die nächsten Ziele von „Komm, mach MINT.“?

„Komm, mach MINT.“ wird sein Netzwerk weiter ausbauen und die Bedarfe der Partner bei der Gewinnung von Frauen für MINT-Studiengänge und –Berufe stärker mit in den Fokus nehmen. Zudem werden wir die Zusammenarbeit mit den Zielgruppen der jungen Frauen an den Schnittstellen Schule-Studium und Studium-Beruf weiter intensivieren, um hier mehr junge Frauen für MINT zu gewinnen und ihnen Karriere- und Gestaltungsmöglichkeiten in MINT aufzuzeigen.

Was ist für Sie ganz persönlich das Besondere an „Komm, mach MINT.“? Gibt es so etwas wie ein „Lieblingsprojekt?“

Das Besondere an „Komm, mach MINT.“ ist, dass es die unterschiedlichen Zielgruppen vernetzt. Es bündelt die Vielfalt an Projekten, die es zum Thema Frauen und MINT gibt, und macht sie sichtbar. Zum einen baut „Komm, mach MINT.“ ein Netzwerk aus Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Verbänden, Kammern und Sozialpartnern auf und trägt damit das Thema Frauen und MINT durch die Einbeziehung der unterschiedlichsten Organisationen in die Breite. Mehr als 250 Partner sind mittlerweile im Netzwerk verbunden. „Komm, mach MINT.“ vernetzt aber auch die Zielgruppe der jungen Frauen mit den Paktpartnern und macht damit die unterschiedlichen Organisationen auf das Potenzial der jungen MINT-Frauen aufmerksam.

Das Paktnetzwerk umfasst eine ganze Reihe von mehr als 1.000 Projekten. Auf einer Landkarte sind mehr als 1.000 Projekte bundesweit erfasst, in denen Mädchen (und Jungen) für MINT begeistert werden sollen. „Komm, mach MINT.“ hat mehr als 50 Projekte des Monats ausgezeichnet, die sich durch eine besondere Ansprache für Frauen auszeichnen. Es gibt also eine ganze Reihe erfolgreicher und qualitativ hochwertiger Projekte. Wenn ich jedoch ein Besonderes ansprechen darf, dann handelt es sich um das Niedersachsen-Technikum. Mit ihm haben junge Frauen nach dem (Fach-)Abitur die Gelegenheit, ein halbes Jahr lang ein konkretes Projekt in einem Unternehmen umzusetzen und in dieser Zeit, einen Tag pro Woche den Hochschulalltag kennenzulernen. Mehr als 80 Prozent der jungen Frauen entscheiden sich anschließend für eine technische Ausbildung oder ein technisches Studium.

Das Interview führte Jörg Schmidt.

Linktipps zum Thema

Vermittlung von Genderkompetenz:
www.uni-bielefeld.de/IFF/genderundmathe/Wissenschaftlerinnen.pdf

Handreichung „Gendersensible Berufsorientierung – Informationen und Anregungen“:
www.boeckler.de/pdf/p_fofoe_WP_034_2017.pdf

„Komm, mach MINT.“ – Informationen für Lehrkräfte:
www.komm-mach-mint.de/Lehrkraefte

Material für Multiplikatorinnen:
http://material.kompetenzz.net/komm-mach-mint/multiplikatorinnen

Girls Day:
www.girls-day.de/Schule-Eltern/Schule/Mitmachen/So-geht-s

Mit Freude an einer gemeinsamen Herausforderung arbeiten – Erfahrungen einer Lehrerin mit dem Bundeswettbewerb Finanzen

Inge Bongart unterrichtet Mathematik sowie Wirtschaft und Recht und ist Mitglied der Schulleitung am Gymnasium Oberhaching. Neben der Projektleitung des rechtlich selbstständigen Schülerunternehmens mathe macchiato beteiligt sie sich seit 2015 mehrfach erfolgreich mit ihren Schülerinnen und Schülern am Bundeswettbewerb Finanzen. Uns hat daher im Gespräch besonders interessiert, was für sie persönlich das Besondere an dem Wettbewerb ist. Warum sollte man teilnehmen, was als Lehrkraft bedenken?

Aktuell werden sehr viele Wettbewerbe für Schülerinnen und Schüler angeboten. Wie kamen Sie auf die Idee, am Bundeswettbewerb Finanzen teilzunehmen?

Inge Bongart: Durch die attraktiven Aufgabenstellungen wurde ich auf den Wettbewerb aufmerksam, z. B. die Planung einer Smoothie-Bar für ein Sommerfest oder die Planung einer 5-tägigen thematischen Projektfahrt. Zudem stellte er meine Schülerinnen und Schüler vor besondere Herausforderungen: z. B. das Drehen eines Videos inkl. eines Werbespots oder die Erstellung einer ausführlichen Kostenkalkulation. Aus meiner Sicht bekommen die Schülerinnen und Schüler bei der Teilnahme am Wettbewerb eine gute Chance, ökonomische Zusammenhänge, unternehmerisches Denken, Handlungsorientierung und Spaß am Thema Wirtschaft auf spannende Art und Weise kennenzulernen und sich unter Beweis zu stellen.

Ist es schwierig, die Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme zu motivieren?

Im Rahmen des Begabungsstützpunktes an unserer Schule habe ich die Teilnahme am Bundeswettbewerb Finanzen in den Schuljahren 2015/16 und 2016/17 – als eines unter mehreren Modulen – angeboten. Die Schülerinnen und Schüler haben sich freiwillig für die Herausforderungen des Wettbewerbs entschieden. Bei den bisherigen Teilnahmen fand sich dann jeweils eine 4- bis 5-köpfige Schülergruppe der Jahrgangsstufen 7 bis 9, die sich erst untereinander und dann die unterschiedlichen Fähig- und Fertigkeiten kennenlernen musste. Stets aber waren die Freude, gemeinsam an einer spannenden Herausforderung zu arbeiten, die Einhaltung des Abgabeschlusses und das mögliche Berlin-Finale die große Motivation.

Wie erleben Sie ganz persönlich das Engagement der Schülerinnen und Schüler?

Nachdem sich die Schülergruppen als Team gefunden hatten, die Rollen und Aufgaben nach Interessen und Fähigkeiten verteilt und Kommunikationswege und Termine abgesprochen wurden, hatte jede Schülerin und jeder Schüler seinen Bereich und somit Verantwortung für das Ganze. Bei den regelmäßigen Treffen wurden die Teilbeiträge vorgestellt diskutiert, verbessert, gesammelt und die nächsten Schritte gemeinsam abgesprochen. Die gute Stimmung bei den Treffen, das faire Teamverhalten, die kreativen Beiträge und das gemeinsame Ziel machten allen Beteiligten viel Freude.

Welche Feedbacks erhalten Sie von den Kindern und Jugendlichen?

Wir sind während des Wettbewerbs, in der Vorrunde bei der Erstellung der geforderten Beiträge, nach der freudigen Nominierung und dann auch im Finale in Berlin, das so erfolg- und erlebnisreich für uns Oberhachinger endete, ein zusammengeschworenes Team geworden. Die Schülerinnen und Schüler – und auch deren Eltern, die bei der Preisverleihung in Berlin teilweise mit dabei waren(!) – sind sehr dankbar, solch wertvolle Erfahrungen mit solchem Spaß und Erfolg gemacht zu haben. Überhaupt wird das freiwillige, zusätzliche Engagement von vielen Seiten unterstützt. Alle sehen, mit wie viel Elan und Freude die Kinder bei der Sache sind und was dabei Tolles herauskommen kann – das sind Erfahrungen fürs Leben!

Was raten Sie Lehrerinnen und Lehrer? Was sind Erfolgsfaktoren, wo liegen die Stolpersteine auf dem Weg zum Finale nach Berlin?

Eine Wettbewerbsteilnahme (Planung, Organisation, Koordination, Durchführung – und dann glücklicherweise – auch die Reise nach Berlin zur Teilnahme an der Finalrunde) erfordert viel Zeit und zusätzliches Engagement der Lehrkräfte. Aber die meist positiven Erfahrungen, die Chance mal wieder was Neues auszuprobieren, über den Tellerrand zu schauen, und dann natürlich auch die Wettbewerbserfolge, eröffnen neue Erfahrungen im Berufsalltag und tragen für mich sehr zur Freude, Motivation und Arbeitszufriedenheit im Lehrerberuf bei.

Was ist für Sie das Besondere an dem Bundeswettbewerb Finanzen?

Wie bereits erwähnt, hatten mich die attraktiven, handlungsorientierten, realitätsnahen Aufgabenstellungen sehr überzeugt. Sehr interessant und bereichernd ist natürlich auch die Finalrunde in Berlin. Hier werden ca. 50 nominierte Mädchen und Jungen aus verschiedenen Klassenstufen aus ganz Deutschland in neue Teams aufgeteilt und müssen gemeinsam ein 2-tägiges Wirtschaftsplanspiel durchlaufen, an dessen Ende die Ergebnisse einer unabhängigen Jury präsentiert werden müssen. Das ist eine tolle Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler.

Wenn Sie zurückschauen, was war bisher Ihr persönlich schönstes Erlebnis?

Natürlich das erfolgreiche Abschneiden unserer Schülerinnen und Schüler aus Oberhaching. Zwei Bundessiegerinnen in der Finalrunde und einige Zweit- und Drittplatzierungen machen mich glücklich, dankbar und stolz. Aber mit am meisten freut mich, dass „unsere“ Leonie (Bundessiegerin 15/16 und damit Junior-Jury-Mitglied beim darauffolgenden Wettbewerb) ab 2018 festes Jurymitglied sein wird.

Was erhoffen Sie sich in den nächsten Jahren vom Bundeswettbewerb Finanzen?

Ich wünsche mir weitere realitätsnahe, attraktive Aufgabenstellungen, mit denen viele Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte dazu angeregt werden können, an diesem großartigen Wettbewerb teilzunehmen und damit wertvolle Erfahrungen und Begeisterung für das spannende und vielfältige Thema Wirtschaft erleben.

Zu guter Letzt: Das Thema „Ökonomische Bildung“ ist aktuell in aller Munde. Werden die Schülerinnen und Schüler gut auf die ökonomischen Herausforderungen vorbereitet?

Erfreulicherweise ist das Fach Wirtschaft und Recht im Fächerkanon des Gymnasiums in Bayern ab Jahrgangsstufe 9 jeweils zweistündig fest verankert. Hier werden betriebs-, volkswirtschaftliche und rechtliche Inhalte vermittelt, die unseren Schülerinnen und Schülern einen Grundstock an ökonomischer Bildung mit vielen aktuellen Bezügen bieten. Aber natürlich wären Themen wie Verbraucherbildung schon in früheren Jahrgangsstufen wichtige Bausteine für eine fundierte ökonomische Grundbildung. Hier können Wettbewerbe, Arbeitsgemeinschaften, Wahlunterricht, Schülerfirmen, Exkursionen und Unterrichtsbezüge auch in anderen Fächern zur Erziehung zum kritischen Verbraucher und mündigen Teilnehmer im täglichen Wirtschaftsgeschehen beitragen.

Wie Schülerpräsentationen Wissen lebendig werden lassen

Mit dem Präsentationswettbewerb Jugend präsentiert anschauliches Präsentieren naturwissenschaftlicher Themen fördern: Gebannt blickt das Publikum auf die große Bühne des Kino International in Berlin, als Pauline vorsichtig das Blatt Papier zwischen den kopfüber aufeinander stehenden Gläsern zieht. Continue reading

Bundeswettbewerb Finanzen 2017/2018 – 6 Tipps, wie Sie Ihre Schüler*innen erfolgreich unterstützen

Sie wollen das selbstständige Arbeiten von Schülerteams an schulischen Veränderungsprojekten fördern? Sie begleiten Ihre Schülerinnen und Schüler zum ersten Mal dabei, am diesjährigen Bundeswettbewerb Finanzen mitzumachen? Damit das erfolgreich gelingt, finden Sie hier sechs Hinweise und konkrete Tipps.

Der Bundeswettbewerb Finanzen bietet Schülerinnen und Schülern eine tolle Chance, um sich konkret mit Prozessen aus dem Wirtschaftsleben auseinanderzusetzen. Rechnerische Genauigkeit, strategische Planung und besonders Teamfähigkeit sind hierbei notwendig. So erweitert das kreative Arbeiten am Wettbewerbsbeitrag die sozialen und ökonomischen Kompetenzen Ihrer Schülerinnen und Schüler und stärkt zudem ihr Selbstbewusstsein. Ihre Schülerinnen und Schüler werden sich neue Ressourcen erschließen – viele gute Gründe, ein Team zusammenzustellen und zur Teilnahme zu motivieren. Als Lehrkraft begleiten und unterstützen Sie die Jugendlichen von der Ideenfindung bis zur Abgabe. Damit das von Anfang an gelingt, finden Sie hier sechs Empfehlungen.

Tipp 1: Vielfältige Kompetenzen sind gefragt – stellen Sie kreative Teams zusammen!

Alle Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 10 aller Schulformen sind eingeladen, beim Bundeswettbewerb Finanzen mitzumachen. Gearbeitet wird immer in Viererteams aus der gleichen Klasse oder klassenübergreifend innerhalb der Jahrgangsstufen. Logisch, dass vielfältige Kompetenzen (Mathematik, Präsentation, künstlerische Medienerfahrung etc.) in den Teams mitentscheidend sind.

Tipp 2: Setzen Sie kluge Anreize – neben Preisen können auch Projekte oder Portfolioarbeit motivieren!

Neben der Stärkung der Teamfähigkeit und des unternehmerischen Denkens werden die Leistungen der besten Teams der Vor- sowie der Finalrunde mit attraktiven Preisen belohnt. Zudem werden die zehn Projektideen an den Schulen umgesetzt, die online die meisten Stimmen im Publikumsvoting (Start: 02.03.2018) erhalten. Und selbstverständlich erhalten alle Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teilnehmer eine Urkunde. Die elf besten Teams werden nach Berlin zum mehrtägigen Finale eingeladen.

Tipp 3: Erstellen Sie mit Ihren Schülerinnen und Schülern einen Zeitplan!

Der Bundeswettbewerb Finanzen läuft in zwei Runden ab. Die Vorrunde ist am 01.09.2017 gestartet. Auf der Homepage www.bundeswettbewerbfinanzen.de steht die Aufgabenstellung zum Download bereit. Nun haben die Schülerteams bis zum 28. Februar 2018 Zeit, ihren Wettbewerbsbeitrag zu bearbeiten und ihre Projektideen dann eigenständig auf der Webseite www.bundeswettbewerbfinanzen.de online einzureichen.

Tipp 4: Arbeiten Sie die Aufgabenstellung und die Wettbewerbsbedingungen mit Ihren Schülerinnen und Schülern Schritt für Schritt durch!

Die Schülerteams erarbeiten eine Projektidee, die gemeinsam mit ihrer Klasse oder Jahrgangsstufe umsetzbar sein soll. Für das Veränderungsprojekt steht den Teams ein fiktives Budget von max. 500 EUR zur Verfügung. Die Schülerinnen und Schüler erstellen hierfür eine Präsentation inkl. eines Finanzplans und drehen dazu einen kurzen Videobeitrag. Folgendes muss die Einreichung beinhalten:

  • Beschreibung des Projekts
  • Vorstellung der Projektverantwortlichen, der Aufgabenplanung und -verteilung
  • Kosten- und Finanzplanung
  • Videobeitrag (max. 3 Minuten)

Tipp 5: Alle Bewertungskriterien von Anfang an auf dem Schirm haben

Bewertet werden die Präsentation inkl. der Berechnung von Einnahmen und Ausgaben sowie der Videobeitrag. Auf folgende Punkte sollten Ihre Schülerinnen und Schüler besonders achten:

  • fehlerfreie Kostenplanung
  • sorgfältige und vollständige Ausarbeitung der Ergebnisse
  • Schreibstil, Inhalt und Rechtschreibung
  • mediale Umsetzung im Video

Die unabhängige Jury prüft und beurteilt die Beiträge sorgfältig und berücksichtigt dabei das lerngruppenspezifische Problemverständnis je nach Klassenstufe und Schulform. Die Gewinnerinnen und Gewinner der Vorrunde werden auf der Webseite www.bundeswettbewerbfinanzen.de im Frühjahr 2018 bekannt gegeben.

Jetzt unter www.bundeswettbewerbfinanzen.de informieren!

Tipp 6: Nutzen Sie diese Checkliste – so behalten Sie und Ihre Schülerinnen und Schüler den Überblick!

  • Stellen Sie Ihren Schülerinnen und Schülern den Bundeswettbewerb Finanzen vor.
  • Holen Sie die Zustimmung Ihrer Schulleitung zur Umsetzung der Projekte ein sowie die Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten für die Veröffentlichung der Filme (Publikumsvoting).
  • Informieren Sie die Eltern Ihrer Schülerinnen und Schüler mithilfe des Elternbriefs, der für Sie auf der Wettbewerbs-Webseite zum Download zur Verfügung steht.
  • Unterstützen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler bei der Teambildung. Achten Sie auf unterschiedliche Kompetenzen.
  • Helfen Sie bei der Organisation und der Aufgabenverteilung.
  • Beraten Sie Ihr Team bei der Ausarbeitung der Aufgabenstellung. Ist das geplante Projekt angemessen und realisierbar?
  • Unterstützen Sie beim Videodreh. Tipps hierzu finden Sie hier.
  • Stehen Sie Ihren Schülerinnen und Schülern mit Rat und Tat bei der Erstellung der Präsentation und des Finanzplans zur Seite oder bitten Sie Kolleginnen und Kollegen um ihre fachliche Unterstützung. Eine geeignete Vorlage finden Sie hier auf der Webseite des Wettbewerbs.
  • Behalten Sie die Zeit und Abgabefrist des Wettbewerbsbeitrages im Auge und erinnern Sie Ihre Schülerinnen und Schüler wenn nötig daran.
  • Überprüfen Sie gemeinsam mit Ihren Schülerinnen und Schülern vor der Abgabe, ob alle Dokumente und Materialien den Wettbewerbsbedingungen entsprechend vorhanden sind.
  • Hochladen des Wettbewerbsbeitrags auf www.bundeswettbewerbfinanzen.de bis spätestens 28. Februar 2018.

Erlebnis MINT-Klassenfahrt

Biologie, Technik oder Mathematik als thematische Schwerpunkte einer Klassenfahrt? Kann dies funktionieren, ohne dass das soziale Gruppenerlebnis und erlebnispädagogische Komponenten zu kurz kommen? Wie kann die Begegnung mit MINT-Themen verbunden werden mit dem Besuch faszinierender Städte, fremder Regionen oder Länder?Continue reading

Ob Roboter zum Leben erweckt oder erste Schritte im Coding gemacht werden – Forschen macht Spaß mit mikro makro mint

Birgit Pfitzenmaier ist bei der Baden-Württemberg Stiftung verantwortlich für mikro makro mint. Seit 2015 begleitet sie engagiert junge Forscherinnen und Forscher in den MINT-Fächern. Im Vorfeld des im Oktober stattfindenden Schaufenster mikro makro mint wollten wir daher wissen, was für sie persönlich das Spannende und Besonderes an dem Programm ist. Und natürlich auch, was man als Schule tun kann, um die Förderung zu erhalten?

Was ist das Ziel von mikro makro mint? Können Sie dies in wenigen Worten skizzieren?

Birgit Pfitzenmaier: Mit mikro makro mint möchte die Baden-Württemberg Stiftung Kinder und Jugendliche für Wissenschaft und Technik begeistern. Wir wollen ihnen in einer technisch und digital geprägten Welt individuelle Chancen eröffnen – das können konkrete berufliche Perspektiven sein, aber auch einfach die Faszination am praktischen Tun und Entdecken.

Was ist das Besondere an den Projekten von mikro makro mint?

Aus meiner Sicht ist das Besondere vor allem die unglaubliche Kreativität der Schülerinnen und Schüler. Oft leben deren tolle Ideen über den Förderzeitraum hinweg und werden weiterentwickelt – manche sogar in Kooperation mit Unternehmen. Und für einige Projekte wurden sogar später Patente angemeldet.

Welche Rolle spielt hierbei das Forschungsschiff ALDEBARAN?

Wir wollen mit mikro makro mint nicht nur finanzielle Unterstützung anbieten, uns geht es vor allem darum, die Lust am Forschen zu wecken. Hierfür eignet sich die ALDEBARAN besonders. Als Forschungsschiff bietet sie Wissenschaft zum Anfassen. Auf ihr erleben Schülerinnen und Schüler hautnah, welche Methoden außerhalb des Physik- oder Chemiesaals in der Praxis wichtig sind.

Sie haben viele unterschiedliche MINT-Projekte in den letzten Jahren erleben können. Welches fanden Sie besonders originell?

Es fällt mir sehr schwer, nur ein oder zwei Projekte zu nennen. Wenn ich dennoch eines hervorheben soll, dann ist mein Lieblingsprojekt der Sockensortierroboter, den Schülerinnen und Schüler aus der Unterstufe entwickelt haben. Dieser Roboter erkennt Farben und kann so farbenblinde Menschen davor bewahren, falsche Strümpfe anzuziehen. Diese Projektidee zeigt zudem, dass Wissenschaft und Technik auch im sozialen Bereich wichtig sind und immer wichtiger werden.

Wie erleben Sie persönlich das Engagement der Schülerinnen und Schüler? Wie das der Lehrerinnen und Lehrer?

Das Schöne an mikro makro mint ist, dass die Teamarbeit absolut im Vordergrund steht. Alle Schülerinnen und Schüler können ihre Talente in das Projekt einbringen. Das fördert die Motivation, an dem eigenen Projekt „dranzubleiben“. Und genau das schätzen die Lehrerinnen und Lehrer, die als Projektleiterinnen und -leiter in AGs oder zusätzlichen Unterrichtsstunden ebenso mit großem Engagement im Einsatz sind.

Was muss eine Schule tun, um bei mikro makro mint mitzumachen? Wie kann eine Schule die Förderung erhalten? Ist das Verfahren kompliziert?

Es ist ganz einfach, bei mikro makro mint mitzumachen. Es muss nur ein Bewerbungsformular ausgefüllt werden, in dem die Projektidee, die geplanten Projektschritte und eine Kostenkalkulation dargestellt werden. Das Formular kann einfach direkt online ausgefüllt und per E-Mail an uns geschickt werden. Eine Fachjury mit Vertretern aus Wissenschaft und Praxis entscheidet noch vor Ende des Schuljahres, ob das Projekt gefördert wird. Danach schließen die Schule (oder ein Verein) und die Stiftung einen Zuwendungsvertrag, der für den Förderzeitraum von bis zu zwei Jahren gilt.

Am 25.10.2017 findet in Kornwestheim das Schaufenster mikro makro mint statt: Warum sollten Lehrkräfte mit ihren Klassen unbedingt dorthin kommen?

Ganz einfach – weil MINT-Themen aufregend sind und Spaß machen. In Kornwestheim können Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte mikro makro mint live erleben. Das ist bestimmt für alle motivierend und anregend. Wir haben tolle Workshops für die Schülerinnen und Schüler organisiert. Sie können von Medienprofis lernen, wie man zum eigenen Forschungsprojekt ein spannendes YouTube-Video dreht, um andere zu begeistern. Es gibt Einführungen in die Arbeit mit Arduino und LEGO Mindstorms. Aber auch die Lehrerinnen und Lehrer können von Kollegen lernen, wie man mit Arduino arbeitet. Für Neulinge bieten wir Einsteiger-Workshops ins freie Forschen und für die Entwicklung von Projektideen an. Weitere Informationen und das detaillierte Programm finden Sie hier: Schaufenster mikro makro mint.

Lassen Sie uns einmal nach vorne schauen: Was steht weiter bei mikro makro mint an? Was erhoffen Sie sich in Zukunft vom Programm?

Nach dem Kongress im Oktober beginnt die Ausschreibungsrunde für das Schuljahr 2018/19, für die wir uns natürlich zahlreiche Bewerbungen wünschen. Für mikro makro mint erhoffe ich mir, dass wir noch viel mehr Projekte aus unterschiedlichen Schularten fördern und das fünfjährige Jubiläum im übernächsten Schuljahr gebührend feiern können.

Das Interview führte Jörg Schmidt.